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Zwei Projekte unterstreichen die besonde-
ren Lackier-Leidenschaften von Sacha Gsell
und seinen Kollegen. Beim ersten ging es
um eine Corvette C1 aus den 50er-Jahren,
also aus der berühmten ersten Modell-
reihe. Der Chevrolet-Klassiker, den sein
Schweizer Besitzer in den USA erworben
hatte, war irgendwann in ein dunkles Bor-
deauxrot umlackiert worden – eine eher
ungewöhnliche Farbe für diesen Sportwa-
gen. «Sie gefiel dem Besitzer nicht», berich-
tet Gsell. «Er wollte lieber das aggressivere
berühmte Riverside Red.»
«Wir haben erst mal alle Risse und Un
ebenheiten in der alten Karosserie aus
glasfaserverstärktem Kunststoff geglättet»,
sagt Gsell. Bei der Coloristik griff man auf
die Unterstützung der André Koch AG zu-
rück: In der exzellent sortierten Standox
Farbtondatenbank fand man schnell die
richtige Farbtonformel für Riverside Red.
Die elegante Zweitonlackierung in Rot und
Weiss wurde anschliessend mit drei Schich-
ten Klarlack versiegelt – und schon sah der
alte Amerikaner wieder aus wie neu.
Ein weiteres ungewöhnliches Projekt war
spektakuläres Custombike, das sein Er-
bauer zu Gsell brachte. «An dem Motor-
rad war alles einzeln angefertigt: Rahmen,
Felgen, Lenker, Tank und Fender, sämtliche
Blechteile», erzählt Sacha Gsell. «Es
brauchte etliche Sitzungen, Skizzen und
Farbmuster, ehe das Lackdesign stand.»
Alle sichtbaren Schweissnähte wurden
sorgfältig verspachtelt und geglättet, denn
das Bike sollte buchstäblich aussehen wie
aus einem Guss. Danach trug Gsell sil-
berne Metalflakes auf, die mit sage und
schreibe zwölf (!) Schichten Klarlack über-
zogen wurden, um eine völlig ebene Ober-
fläche zu erhalten. Erst danach folgten
Schriften und Grafiken mit Schablonen und
Airbrush in Standoblue Qualität. Nach wei-
teren sechs Schichten Klarlack war das
Werk endlich vollbracht – und der stolze
Besitzer konnte sein kostbares Unikat wie-
der zusammenbauen. «Vom Preis her», so
Gsell, «liegt das Bike inzwischen im sechs-
stelligen Bereich.»
Carrosserie Gsell
Ein Händchen für
ausgefallene Projekte
Beim Autospritzwerk Gsell in Mels, wenige Kilometer von der Grenze zu Liech-
tenstein entfernt, hat man ein Händchen für ausgefallene Lackieraufträge.
Schon auf der Homepage des Betriebs wird man von einigen bildschönen Old-
timer empfangen – doch Restaurierung ist nicht die einzige Spezialität des
Betriebs:
Die Corvette C1 Convertible mit dem
Haifisch-Kühlergrill und den markanten Dop-
pelscheinwerfern wurde Ende der 50er- bis
Anfang der 60er-Jahre gebaut.
Aussergewöhnliches Custombike in ebenso
aussergewöhnlicher Lackierung.
Inhaber Sacha Gsell (rechts) mit seinen La-
ckierern Bianca Men und Gregorio Maiolo.