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carrossier Nr. 1/Februar 2020

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Reportage

AXA Winterthur

Smart Repair

Die smarteste aller Alternativen

Umweltfreundliche Reparaturmethoden aktiv unterstützen – diesen Leitsatz hat sich die AXA

Winterthur gross auf die Fahne geschrieben. Und empfiehlt deshalb ihren 150 Stützpunktpartnern

ein neu gestaltetes Programm mit dem Namen «CO2 reduzieren – darum reparieren».

Um den Carrossiers alle strukturierten

Methoden und Vorteile aufzuzeigen, wel-

che die umweltfreundliche und erst noch

kostengünstigere Fahrzeugreparatur bie-

tet, startete AXA im November 2018 ein

Pilotprojekt mit 14 Betrieben. Und das hat

den Verantwortlichen auf jeden Fall schon

mal gezeigt, dass sie bei vielen Profis of-

fene Türen einrennen mit ihremVorhaben.

Das bestätigte auch der Mitte Januar

durchgeführte regionale Kick-off an der

Schweizerischen Technischen Fachschu-

le Winterthur (STFW), der zahlreiche

Carrosseriefachleute anlockte. Die Re-

ferenten: Fredy Egg (Chief Claims Officer)

von AXA («Die Ersatzteilpreise steigen

aktuell stark, das macht mir Sorgen»),

Heinz Bachmann (Clear Car Rep), der un-

ter anderem über Schulungsangebote

informierte, und Philipp Roth, Partner-

Manager Motor bei AXA. Seine Bot-

schaft: «Grosse Schäden werden immer

seltener, die Tendenz geht zu Kleinschä-

den und somit den Methoden Dellen-

drücken, Teillackieren und Spot-Repair.»

Handwerk muss aktiv angeboten werden

Ralph Kuhn (Partner-Manager Motor,

AXA) hatte als nächster Referent «Next

Steps» zum Thema und gab unter ande-

rem Einblicke in die kommenden Kick-off-

Tage und in die regionalen Meetings, bei

denen der Gedankenaustausch im Vor-

dergrund stehen wird. Richard Schöller

(André Koch AG) wiederum wies auf die

wegfallenden Transport- und Entsor-

gungskosten sowie auf die kürzeren

Fahrzeugstandzeiten hin, wenn statt er-

setzt eben repariert wird. Zudem ist er

überzeugt davon, dass sich Kundinnen

und Kunden vermehrt für Letzteres ent-

scheiden, wenn sie im Detail darüber in-

formiert werden, inwiefern sich diese

kostengünstige Lösung für alle Beteilig-

ten lohnt.

Anschliessend bewies Dalibor Djuranovic

(Carrosserie Nidau) anhand von Praxis-

beispielen, warum der Teileaustausch

keine gute Lösung für den Carrossier ist.

Unter anderem zeigte er einen Mercedes

A-Klasse mit rechts stark eingedrückter

Seitenwand. Ein Ersatz war mit 5850

Franken veranschlagt, mit der Reparatur

wurden schliesslich 2510 Franken da-

raus. Ein anderer Fall ist ein VW Beetle

mit gerissenem Stossfänger. Ein Neuteil

hätte 1620 Franken gekostet, die Repara-

tur – für die der Carrosseriebetrieb Ar-

beitsstunden verrechnen konnte – kam

auf 1400 Franken zu stehen. Dass sich die

Carrossiers unbedingt zu den alternati-

ven Methoden bekennen sollten, ist für

Felix Wyss ein Muss. «Kunsthandwerk

und Instandstellungen sind unsere Kern-

kompetenzen. Und zwar schon seit der

Grundbildung», sagte der Zentralpräsi-

dent von carrosserie suisse in seinem

Referat. Und bat seine Berufskollegen

eindringlich, dieses Kunsthandwerk auch

wieder anzuwenden. «Dann bleibt am

Schluss sogar noch etwas mehr in der

Betriebskasse», sagte er mit einem Au-

genzwinkern.

Text und Bilder: Heinz Schneider

«Die Preise für Ersatzteile steigen, das macht

mir Sorgen»: Fredy Egg (Chief Claims Officer)

am Kick-off-Tag in Winterthur.

Lockte zahlreiche Carrosseriefachleute nach

Winterthur: der regionale Kick-off-Tag in der

Technischen Fachschule.

Machte mit Praxisbeispielen klar, warum

sich eine Reparatur für alle lohnt:

Dalibor Djuranovic (Carrosserie Nidau).

Setzt alles daran, um seine Berufskollegen für

alternative Reparaturmethoden zu begeistern:

Zentralpräsident carrosserie suisse Felix Wyss.